Der Übergang Schule-Beruf stand im Mittelpunkt auf dem thematischen BEA-Treffen vom 20.06.2016 . Hierfür konnten wir die Expertin_innen aus den jeweiligen Fachbereichen gewinnen, die uns Rede und Antwort standen. Zu Gast waren Vertreter_innen der Jugendberufsagentur, der Schullaufbahnberatung und vom regionalen Ausbildungsverbund.

Ein Fazit des Abends war, dass es keinen Abschluss ohne einen Anschluss gibt. Also egal mit welchem Abschluss ein_e Schüler_in die Schule verlässt - die weiteren Berufs- und Schulabschlüssen stehen offen und auch der Weg zum Abitur bleibt niemandem verwehrt. Es kann an manchen Stellen aber länger dauern.

Die Vortragsrunde wurde von Enrico Stölzel, Koordinator der Jugendberufsagentur (JBA), eröffnet. Die JBA gibt es seit Oktober 2015 und tritt als Nachfolge des Masterplans „Arbeit und Ausbildung für alle Jugendlichen bis 2016“ mit dem Ziel der Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit an, also mit der Aufgabe alle Jugendlichen in Ausbildung und Arbeit zu vermitteln. Hierfür hat man viele Professionen unter einem Dach versammelt. So finden sich neben den klassischen Angeboten eines Jobcenters, einer Berufsberatung und der Jugendhilfe, auch Sucht- und Schuldnerberatung, sowie die Vermittlung von Wohnungen.

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Martina Och von der Agentur für Arbeit führte die weiteren Arbeitsfelder der JBA aus. So zeichnet sich die JBA mit ihren 60 Mitarbeiter_innen u. a. an den weiterführenden Schulen verantwortlich für die Berufsberatung an ISSen und Gymnasien. Dies beinhaltet Elternabende zum Thema Berufsberatung. Dazu gehört auch die Organisation und Durchführung von „Komm auf Tour“, einem Projekt zur Stärkenentdeckung, Berufsorientierung und Lebensplanung für Jugendliche ab der 7. Klasse, deren Lehrkräfte und Eltern. Weiter geht es in Klasse 8 mit Praktikumsvorbereitungen und in Klasse 9 mit Bewerbungstrainings. Dabei wird sehr viel Wert auf feste und stetige Ansprechpartner_innen in den Schulen gelegt, um Vertrauen und Kontinuität bei Schüler_innen und Eltern zu gewährleisten.

Katharina Jamm de Pérez als Beraterin für Berufliche Schulen bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft ergänzte die Ausführungen zur Beratung zu Bildungsgängen an Oberstufenzentren. Sie erläuterte die duale Berufsausbildung, deren Vorteil darin besteht, auch Schulabschlüsse nachzuholen. So ermöglicht es die berufsbegleitende Ausbildung auch Fachabschlüsse, wie die (Fach-)Hochschulreife, zu erlangen. Ergänzend berät die JBA die Schüler_innen und Eltern zu den vielfältigen Angeboten der Oberstufenzentren und unterstützt bei der Anmeldung an OSZs.

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Birgit Sens, Schullaufbahnberaterin für OSZs und berufliche Schulen in Marzahn-Hellersdorf zeigte in ihrer Präsentation die Möglichkeiten der dualen und vollschulischen Berufsausbildung an OSZs auf. Dabei wurde deutlich, dass auch Jugendliche ohne Schulabschluss über die „Integrierte Berufsausbildungsvorbereitung“ (IBA) in einem einjährigen Bildungsgang einen Schulabschluss (Berufsbildungsreife (BB), Erweiterte Berufsbildungsreife (eBB) oder MSA) und/oder den Zugang zu einer dualen Berufsausbildung erlangen können. Ein ähnliches Ziel verfolgt der Berufsqualifizierende Lehrgang (BQL). Auch das Abitur kann an der gymnasialen Oberstufe (GO) an Oberstufenzentren abgelegt werden. Das OSZ bietet sehr umfangreiche Möglichkeiten. In jedem Fall ist eine Beratung sehr zu empfehlen. Neben der Präsentation von Frau Sens empfehlen wir die Seite http://www.oberstufenzentrum.de

2016 06 20 Präsentation OSZ

Jan Klebert vom Regionalen Ausbildungsverbund Marzahn-Hellersdorf (RAV) bildete den Abschluss der Expert_innenrunde. Der RAV ist vielen Eltern noch kein gängiger Begriff. Aber das RAV ist eine wichtige Schnittstelle zwischen denen, die Ausbildungen anbieten und den Jugendlichen die eine Ausbildung suchen. Daher hat der RAV sehr viele Kooperationspartner_innen, die das Ziel haben, Jugendliche in eine duale Ausbildung zu bringen. Hierzu führt der RAV zahlreiche Veranstaltungen durch. Eine der bekannten Veranstaltungen ist die „Lange Nacht der Ausbildung“, auf der sich zahlreiche Ausbildungsbetriebe präsentieren und Jugendliche und deren Eltern einladen mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Der RAV ist aber auch direkt an Schulen unterwegs und informiert Schüler_innen und Eltern zum Übergang Schule-Beruf. Der RAV setzt sich auch stark für die Vermittlung von als „schwer vermittelbaren“ Ausbildungssuchenden ein. Hierzu werden die Gründe für die „schwere Vermittelbarkeit“ analysiert und durch Beratung zielgerichtete Lösungsangebote unterbreitet. Dabei werden die Jugendlichen durch ausbildungsbegleitende Hilfe, assistierte Ausbildung und externes Ausbildungsmanagement (freie Nachhilfe, Prüfungsvorbereitung, sozialpädagogische Begleitung) unterstützt.

2016 06 20 Präsentation RAV

Am Ende unseres Berichtes hoffen wir, dass Sie das vorangestellte Fazit nachvollziehen können. Es gibt vielfältige Möglichkeiten. Damit wir uns als Eltern in dem „Dschungel“ von Unterstützungsangeboten zurechtfinden, können wir uns gemeinsam mit unseren Kindern durch die JBA beraten lassen. Die JBA befindet sich in der Rhinstraße 86, neben dem Jobcenter. Es wird empfohlen sich einen Termin zu holen. Die Wartezeiten sind kurz. Aber Beratungen können auch ohne Termin montags, dienstags und mittwochs von 8:00-16:00 Uhr, donnerstags von 8:00-18:00 Uhr und freitags von 8:00-12:30 Uhr erfolgen; auch in den Schulferien. Für knappe Akkus gibt es sogar eine Handyladestation vor Ort. Mehr Informationen unter http://www.jba-berlin.de/home/fuer-jugendliche-und-junge-erwachsene/marzahn-hellersdorf/

Uebersicht Abschluesse

pdficon large Präsentation von Frau Sens zum Oberstufenzentrum zum Herunterladen

pdficon large Präsentation von Herrn Klebert zum Regionalen Ausbildungsverbund zum Herunterladen

 

Informationsmaterial aus der Sitzung

pdficon large Faltblatt der Jugendberufsagentur

pdficon large Infoblatt "Beratung der beruflichen Schulen in der Jugendberufsagentur"

pdficon large Info-Brief für Eltern der Klasse 10 in Integrierten Sekundarschulen

pdficon large Info-Blatt zum Regionalen Ausbildungsverbund Marzahn-Hellersdorf