Am 04. Oktober 2017 wurde in der Sitzung des Bezirksschulbeirates die erste Anhörung zu einem Schul-Neubauvorhaben durchgeführt. Neben zahlreichen BSB-Mitgliedern waren auch viele Gäste anwesend, denen Rederecht gewährt wurde.

Der Architekt und Generalplaner des Neubaus Andreas Krawczyk, sein Büro NKBAK, hat das Vergabeverfahren gewonnen, stellte die Planungen anhand einer Präsentation vor. Er ging dabei auf die Besonderheiten der Bauweise (Einzelmodule in Holzbauweise) und des Außengeländes (terrassenförmig angelegt mit kleinem Spielfeld, Laufbahn, Gymnastikwiese und Schulgarten) ein.

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Er erläuterte außerdem die Grundrissgestaltung und die Verteilung der Räume. So sind beispielsweise die Flure in den Hauptbewegungsbereichen sehr breit und ermöglichen somit auch die Nutzung für unterrichtliche Zwecke. Im weiteren Verlauf sind die Flure dann nur noch halb so breit, da sich der Strom der „Wanderbewegungen“ im Haus verteilt. Wie im Grundriss des Erdgeschosses erkennbar, wird es neben dem offen gestalteten Eingang eine große Mensa im Mehrzweckbereich (inkl. Bühne) mit ca. 550m² geben. Daneben befindet sich die Küche.

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Die Klassen- und Fachräume mit einer Größe von 69m² sind teilweise mit Teilungs- bzw. Vorbereitungsräumen versehen. In den Gebäudeteilen wird es auch kleine Sitznischen als Rückzugs- und Arbeitsbereiche für die Schüler_innen geben.

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Die Fassade des dreigeschossigen Gebäudes wird hauptsächlich aus bodentiefen Fenstern bestehen, die alle Räume mit Licht durchfluten. Beim Lüften sorgt eine ebenfalls aus Glas bestehende Absturzsicherung für die notwendige Sicherheit. Die restliche Fassade wird mit Aluminium verkleidet.

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Die Schule wird quasi als „Lego-Bausatz“ entstehen. Auf der Baustelle kommen die einzelnen vorgefertigten Module (WC-Modul beispielsweise mit kompletter Keramik) an und werden entsprechend der Reihenfolge neben- und aufeinander gestellt.

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Das Gebäude wird entsprechend gültiger Energieverordnungen errichtet. Im Sommer sorgt ein ausgeklügeltes Lüftungssystem (keine Umluft- oder Klimaanlage) für die notwendige frische Luft. Die Fenster (außer auf der Nordseite) haben alle einen Sonnenschutz. Die Fenster öffnen bei einem entsprechend hohen CO2-Anteil automatisch. Die an der Decke verbaute Heizung sorgt auch im Sommer für zusätzliche leichte Abkühlung. Die Wände bestehen aus leicht lasierten Massivholzelementen, die viel aushalten und der Boden aus angenehmem Linoleum.

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Es bestehen auch keine Bedenken wegen der Akustik. An der Decke und in den Wänden wurde schallabsorbierendes Material eingebracht.

Die Sporthalle wird in konventioneller Bauweise ebenfalls aus Holz errichtet. Sie ist in drei Abschnitte teilbar, aber nur als eine Zweifeldhalle für z.B. Basketball nutzbar. Der Zugang für die Schüler ist über den Schulhof, aber es gibt einen separaten Eingang für die Vereine, die die Halle außerhalb der Schulzeit nutzen sollen. Eine oberhalb liegende Glasfront - nach Norden ausgerichtet, lässt viel Licht und Luft in die Halle.

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Im Anschluss an die Anhörung wurden viele, teils sehr detailreiche Fragen gestellt. Hauptsächlich ging es um Fragen zum Bedarfsprogramm, dass vom Schulträger, also dem Schulamt vorgegeben war und zu einer Zeit entstand, also die Ergebnisse zum Konzept der Berliner Lern- und Teamhäuser noch nicht vorlagen. Allerdings bieten die breiten Flure und der offen gehaltene Eingangsbereich mit den Sitznischen viele Möglichkeiten. Die Module sind so aufgestellt, dass das gesamte Gebäude enge Nischen hin zum Außengelände bietet. Auf dem geplanten Gründach ist es möglich Solarfelder nachzurüsten. Für Fahrradständer ist entsprechend der gesetzlichen Vorgabe gesorgt.

Die wichtigste Frage war die Nachfrage zur pünktlichen Fertigstellung: Die Vertreter_innen der für die Umsetzung zuständigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen bestätigten die gesicherte Finanzierung und die Fertigstellung zum Schuljahr 2019/2020, wenn alle noch ausstehenden Schritte - vor allem die problemlose Ausschreibung - gelingen.

Der Bezirksschulbeirat hat viele der Punkte in seiner Stellungnahme zur Anhörung aufgenommen. Die Stellungnahme lautet wie folgt:

Stellungnahme des Bezirksschulbeirates Marzahn-Hellersdorf zum Schul-Neubauvorhaben, An der Schule 41-59, 12623 Berlin

Der Bezirksschulbeirat Marzahn-Hellersdorf hat eine Anhörung gemäß § 111 Abs. 3 Nr. 4 SchulG zum Schul-Neubauvorhaben, An der Schule 41 - 59, 12623 Berlin, hier Vorstellung der Planung während der Sitzung am 04. Oktober 2017 behandelt.

Andreas Krawczyk - Generalplaner und Architekt der Firma NKBAK, Dipl. Ing. Hermann Josef Pohlmann - Senatsdirigent in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und Sabine Benkwitz - Bauleiterin / Projektmanagerin in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen stellten die aktuellen Planungen mit Hilfe einer Präsentation (siehe Anlage) vor.

Alle Mitglieder des Gremiums und interessierte Gäste stellten im Anschluss zahlreiche Fragen, die beantwortet wurden. Werner Schmidt – Amtsleiter des Straßen und Grünflächenamts beantwortete Fragen zur Zuwegung, dem Schulweg und der Schulwegsicherheit.

Der Bezirksschulbeirat Marzahn-Hellersdorf nimmt zu dieser Planung wie folgt Stellung:

Grundsätzlich nimmt der Bezirksschulbeirat Marzahn-Hellersdorf das Bauvorhaben, insbesondere in Schnellbauweise, zustimmend zu Kenntnis.

Die stetig wachsende Zahl von Schüler_innen wird sich auch an den weiterführenden Schulen fortsetzen. Daher ist die Schaffung von Plätzen durch Neubauten ein wichtiger Schritt die Klassenfrequenzen nicht erhöhen zu müssen.. Die Schaffung von neuen Schulplätzen für Sek I und Sek II im Süden von Marzahn-Hellersdorf war seit Jahren eine dringliche Forderung des BSB.

Der Bezirksschulbeirat Marzahn-Hellersdorf bedauert allerdings, dass die Schule nicht nach dem Konzept der Berliner Lern- und Teamhäuser erstellt werden kann. Der Bezirksschulbeirat empfiehlt in der weiteren Planung und Konzeption des Schulalltages dieser neuen Schule ein Konzept für den Ganztagsbetrieb zu berücksichtigen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch darauf zu achten, dass die Mittagessensversorgung für die künftige Anzahl von Schüler_innen gewährleistet wird.

Der Kommunikation zwischen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und dem bezirklichen Straßen- und Grünflächenamt entnehmen wir einen weiteren Bedarf zum Austausch und zur Planung der Schulwege. Dem Schulamt wird empfohlen auf die Sicherheit der Schulwege zu achten. Außerdem gilt die Anbindung an den ÖPNV zu prüfen, damit die Schüler_innen die Schule bequem (ohne lange und zusätzliche Fußwege oder in überfüllten Verkehrsmitteln) erreichen können.

Der Bezirksschulbeirat empfiehlt den parallelen Start des Schulbetriebes mit Jahrgangsstufe 7 und 11, da im Süden Marzahn-Hellersdorf keine gymnasiale Oberstufe (G9) zur Verfügung steht und auf angrenzende Bezirke ausgewichen werden muss, was aufgrund der auch dort überfüllten Schulen nicht mehr möglich ist.

Abschließend bittet der Bezirksschulbeirat die zukünftigen Nutzer_innen (Schüler_innen und Lehrer_innen) am Farbkonzept und anderen noch zu treffenden Entscheidungen zur Inneneinrichtung und -gestaltung zu beteiligen.

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pdficon large Stellungnahme des Bezirksschulbeirates zur Anhörung als PDF zum Herunterladen

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