Am 21.02.2022 tagte der BEA erneut pandemiebedingt online.
Hauptthema in dieser Sitzung waren das SIBUZ und dessen Arbeitsweise. Die Abkürzung SIBUZ steht für Schulpsychologisches und Inklusionspädagogisches Beratungs- und Unterstützungszentrum. Von diesen gibt es 13 in Berlin, Für jeden Berliner Bezirk eins und ein SIBUZ für die beruflichen Schulen. Die gesetzliche Grundlage für die SIBUZe ergibt sich aus § 107 SchulG. Sie sind der Schulaufsicht zugehörig und leisten unabhängige Arbeit und unterliegen der Schweigepflicht.
Die Arbeit im SIBUZ unterteilt sich in die Fachbereiche Schulpsychologie und Inklusionspädagogik. Die Aufgabe des SIBUZ ist dabei die Beratung und Unterstützung von Schülerinnen und Schülern und deren Erziehungsberechtigten sowie die Beratung und Unterstützung von Schulen zur Erfüllung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrages. Dabei kooperiert das SIBUZ mit der Kinder- und Jugendhilfe, mit dem Gesundheitsdienst und Leistungserbringern nach dem Fünften Sozialgesetzbuch (Bsp. Kliniken u.s.w.).
Der Bereich der Schulpsychologie hat folgende Aufgaben:
- Schulpsychologische Diagnostik und Beratung
- Notfallpsychologische Hilfe und Krisenintervention
- Fachdienstliche Stellungnahmen zur Vermittlung weiterer Hilfen
- Teilnahme an Schulhilfekonferenzen
- Zusammenarbeit mit den Kompetenzteams der Schulen
- Einzel- und Gruppenberatung von schulischem Personal
- Krisenteamqualifikation
- Fortbildungen für Schulpersonal
- Entwicklung und Umsetzung schulischer Präventionsmaßnahmen
Der Bereich der Inklusionspädagogik hat folgende Aufgaben:
- Sonderpädagogische Diagnostik und Beratung (Lese-Rechtschreibschwäche, geistige Entwicklung, körperlich-motorische Entwicklung)
- Inklusionspädagogische Beratung (z. B. Reintegration psychisch kranker Schüler*innen)
- Koordination der sonderpädagogischen Förderung (Feststellungsverfahren, Schulhelferinnen und -helfer)
- Teilnahme an Schulhilfekonferenzen
- Teilnahme am Kompetenzteam der Schulen
- Unterstützung der Schulen bei Umsetzung von Förderkonzepten und individueller Förderung
- Inklusionspädagogische Fortbildungsangebote
- Inklusionspädagogische Schul(entwicklungs)beratung
- Teilnahme am Kompetenzteam der Schule
Diese Aufgabenbereiche haben die ressortübergreifende Beratung und Unterstützung der Schulen als gemeinsame Schnittstelle für die SIBUZ-Beratungsteams. Das SIBUZ im Bezirk Marzahn-Hellersdorf ist dabei im Vorteil, da beide Aufgabenbereiche in einem Haus untergebracht sind. So entstehen kurze Wege durch gemeinsame Räume und kurze Hilfezeiten durch gemeinsame Sprechstunden.
In unserem SIBUZ wird donnerstags von 15:00-18:00 Uhr eine offene Sprechstunde angeboten. Pandemisch bedingt findet diese aktuell nur telefonisch statt. Diese Sprechstunden können Erziehungsberechtigte, Schülerinnen und Schüler sowie schulisches Personal nutzen.
Die Kooperationspartner/-projekte des SIBUZ im Bezirk Marzahn-Hellersdorf sind:
- das Jugendamt
- das Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge gGmbH (kurz KEH)
- Kinder- und Jugendgesundheitsdienst (KJGD), Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst (KJPD) und das MVZ für Entwicklungsförderung von Kindern und Jugendlichen GmbH
- die AG „Schulen stärken“ (mit proRespekt, um die 3x im Schuljahr)
- das Interdisziplinäre Fachgremium (kurz IFG)
Im IFG kommen alle wichtigen Entscheider an einen Tisch für schnelle Hilfen und Sofortlösungen. Diese engmaschige Vernetzung aller Akteure ist beispielgebend für Berlin. So entstand daraus in einem Arbeitskreis die Handreichung für Schuldistanz.
Als Beispiel trägt Frau Cornelia Pantzer das neu gestartete Schulersatzprojekt „Deine Stärken aktivieren" (kurz DSA) vor. Dieses Projekt wird in der Jugendfreizeiteinrichtung „Anna Landsberger“ im Prötzeler Ring 13, 12685 Berlin umgesetzt. Dabei handelt es sich um eine Beschulung für schuldistanzierte Schülerinnen und Schüler der Klasse 7 bis 10 mit niedrigschwelligem Zugang ohne Antragsstellung. Dabei wird pädagogische Erziehungsarbeit geleistet und an der Aktivierung der individuellen Ressourcen der Schülerinnen und Schüler gearbeitet mit dem abschließenden Ziel der Umsetzung individueller Regelbeschulung.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben u. a. tiefsitzende Ängste, ein Gefühl des Nicht-Gesehen-Werdens, Rückzugstendenzen, Schlafstörungen, große Unsicherheiten im Umgang mit Menschen, ein geringes Selbstwertgefühl, teilweise geringe Frustrationsgrenzen und große Unsicherheiten im Umgang mit Gefühlen.
Die Beschulung im Projekt beinhaltet überwiegend die Kernfächer nach Rahmenlehrplan. Die Nebenfächer werden in Form von fachübergreifenden Projekten (Bsp. Demokratieerziehung, Berufsorientierung, Bewerbungstraining, DAS-Rap) berücksichtigt. Es wird aber auch an der Beziehungsarbeit, Stärkung des Selbstbewusstseins und Schaffung von Erfolgserlebnissen gearbeitet, hinzu kommt die psychologische Betreuung und Teamsettings. Es erfolgen aber auch die Begleitung in schwierigen Situationen und die Vermittlung von Strategien zur Bewältigung von Herausforderungen.
Zusätzliche Projekte an den Schulen können aber auch sein:
- Fairplayer
- Gemeinsam Klasse sein (ersetzt früheren MobbingKoffer)
- Klassenrat
- proRespekt
- Respekt Coach
Alle Angebote des SIBUZ sind im Internet zu finden unter:
https://www.berlin.de/sen/bildung/unterstuetzung/beratungszentren-sibuz/marzahn-hellersdorf/
Frau Braun, Leiterin der Außenstelle der Schulaufsicht der SenBJF, berichtete im Anschluss über die aktuellen Neuerungen in Bezug auf Corona. Hierbei ging es um die freiwillige Aussetzung der Präsenzpflicht bis zum 28.02.2022. Von dieser haben nur wenige Eltern Gebrauch gemacht. Die Positivtestungen gehen langsam zurück. Da es kein einheitliches Vorgehen durch die Gesundheitsämter in Berlin zur PCR-Testung gibt, stellt Frau Braun hier noch einmal die Verfahrensweise für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf dar. Eine Positivtestung in der Schule kann durch einen PCR-Test in den landeseigenen Testzentren bestätigt werden. Diese dort erhaltene Bescheinigung über die Positivtestung gilt als vorläufige Bescheinigung für den Arbeitgeber. Die Bescheinigung über die Isolation bzw. ggf. Quarantäne für den Arbeitgeber erfolgt nachträglich vom Gesundheitsamt.
Für den Wechsel von der Grundschule auf die weiterführenden Schulen endete die Anmeldefrist am 25.02.2022. Es sind Prognosegespräche gestartet, bei welchen die Schulen unseres Bezirkes die offenen Stellen für Nachbesetzungen darlegen können. Das Ergebnis hieraus wird der Senatsverwaltung für den Einstellungsbedarf zur Abstimmung übermittelt. Der Berlintag findet dieses Jahr im Mai in einem Gebäude am Gleisdreieck statt.
Anschließend wurden uns die Paavo-Nurmi-Grundschule und Rudolf-Virchow-Oberschule aus Sicht der von dort entsendeten BEA-Vertreterinnen in einer Kurzdarstellung vorgestellt.
Nach den Berichten aus den Gremien erfolgte noch die Beschlussfassung zu zwei Anträgen.
Die nächste BEA-Sitzung ist für den 21.03.2022 geplant. Wir freuen uns auf Sie.