Das erste Hauptthema unserer Präsenz-Sitzung war „Gewaltprävention – Themeninformationsveranstaltung der Polizei“. Außerdem haben wir uns als Praxisbeispiel die Präventionsmaßnahmen der Kolibri-Grundschule vorstellen lassen.
Als Gäste durften wir Daniela Engelhardt (Präventionsbeauftragte Abschnitt 32) und Torsten König (Präventionsbeauftragter Abschnitt 33) begrüßen. Nach einer kurzen Vorstellung ihrer Person und ihrer Arbeit wurden uns die stadtweiten polizeilichen Präventionsangebote für Berliner Schulen vorgestellt, insbesondere das Gewaltpräventionsprogramm „Training deeskalierenden Verhaltens in Konfliktsituationen“. Dieses Programm ist kostenlos für die Schulen und wurde durch die Freie Universität Berlin evaluiert und nach wissenschaftlichen Kenntnissen ergänzt und optimiert. Aufgegliedert ist das Programm in vier Module für die Vermittlung von Kompetenzen und Wiederholung der Inhalte. Ansprechpartner für die Schulen sind die Präventionsbeauftragten der örtlichen Polizeiabschnitte (Anmeldungen 6 bis 8 Wochen vorher). Gern kommen die Polizeibeamten auch in die GEV-Sitzungen.
Ein Thema, was in diesem Rahmen auch kurz angesprochen wurde, war „Amokalarm“ in Schulen. Im vergangenen Jahr hatten wir im Bezirk drei Alarme, von denen zwei Fehlalarme waren. Sollte ein Alarm ausgelöst werden, wird die Polizei immer mit allen verfügbaren Kräften anrücken und gemäß Handlungsanweisung verfahren. Hier wurde die große Bitte an die Eltern ausgesprochen, sich ruhig zu verhalten, nicht in die Schule zu kommen und auf gar keinen Fall zu versuchen die Kinder telefonisch zu kontaktieren. Den Schulleitungen ist durch den Notfallplan und Übungen bekannt, was zu tun ist.
Unser zweites Hauptthema war im Anschluss „Gewaltpräventionskonzept und Schüleraufsichten – so funktioniert es an der Kolibri-Grundschule“. Frau Peters (Schulleiterin) und Herr Pfeffer (Schulsozialarbeit) stellten uns das Konzept ihrer Grundschule vor.
Wo viele Kinder auf engem Raum zusammentreffen, kann es auch immer wieder zu Konfliktsituationen kommen, auf dem Schulhof, in den Unterrichtsräumen aber besonders auch in den Schultoiletten (hier findet keine Beaufsichtigung statt). Auch interkulturelle Konflikte können zu Gewaltsituationen unter den Schülerinnen und Schülern führen.
Das Gewaltpräventionskonzept der Kolibri-Grundschule ist sehr umfassend aufgestellt und beinhaltet Punkte wie Soziales Lernen, Schülerparlament, soziale Gruppenarbeit, Wertschätzung, Schulhofreinigung, Schüleraufsichten, Klassenrat, Schulsozialarbeit und vieles mehr. Die Schüleraufsichten gehören mit zu den wichtigsten Punkten des Konzeptes. Die Ausbildung für die Schüleraufsichten erfolgt in Klassenstufe vier. Die Schüler*innen können sich für das Ausbildungsprogramm bewerben und erhalten nach erfolgreichem Abschluss ein Zertifikat, welches sie auch an den weiterführenden Schulen vorlegen können. Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie man Konflikte und Stress-Situationen vorzeitig erkennt und wie man sich zur Konfliktlösung verhält.
Weiterhin gibt es an der Kolibri-Grundschule einen interkulturellen Moderator – auch zum Verständnis der verschiedenen Kulturen, einen Raum der Vielfalt und eine Kooperation mit den Stadtteilmüttern.
Frau Braun ergänzte im Nachgang noch weitere Angebote, die an den bezirklichen Schulen genutzt werden, insgesamt 22.
Im Anschluss folgte der Bericht der Außenstelle der Schulaufsicht der SenBJF über folgenden Themen:
- „Startchancen“: ein Bundesprogramm, welches zum Schuljahr 2024/2025 startet. Ziel ist die nachhaltige Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Schüler*innen insbesondere an Schulen mit einem hohen Anteil an sozial benachteiligten Kindern.
Schulen, die u. a. die Mindestanforderungen an Vera 3 und 8 nicht erreicht haben, nehmen in Berlin an dem Programm teil. Bundesweit sind es gesamt 4000 Schulen, in unserem Bezirk sind es im ersten Schritt vier Schulen (Beatrix-Potter-GS, Pusteblume-GS, Jean-Piaget-OS und Julius-Hecker-OS).
Es gibt drei gleichberechtigte Programmsäulen: Säule I sind die Investitionen über die Bezirksämter, Säule II die Unterrichtsentwicklung (Stärkung der Basiskompetenzen) und Säule III ist die Unterstützung mit Personal (z. B. Ergotherapie, Logopädie oder Musiktherapie). Das Programm ist auf 10 Jahre ausgelegt und ab dem Schuljahr 2025/2026 kommen weitere Schulen hinzu. - Vorbereitung der Oberschulmesse im November 2024 nach den Herbstferien im Oberstufenzentrum Rahel-Hirsch-Schule. Es wird Informationsstände der Oberschulen und Vorträge geben; es soll wirklich einen „Messecharakter“ bekommen.
- Personalsituation im Bezirk: über 400 offene Lehrkräfte-Stellen; 78 offene Erzieher*innen-Stellen; alle anderen Berufsgruppen sind noch ausreichend besetzt.
35 Einladungen wurden versandt und es werden 27 Personen eingestellt. Die Schulen gehen jetzt in Einzelgespräche und bei vielen befristet eingestellten Kräfte werden die Verträge verlängert.
Anschließend wurden von den entsandten BEA-Vertreterinnen die Grundschule am Hollerbusch und die ISS Mahlsdorf vorgestellt.
Berichte aus den Gremien:
- BSB: Anhörung zu den Einschulungsbereichen
- LEA: Abstimmung von Anträgen zum neuen Schulgesetz
- LSB: Diskussionen zum neuen Schulgesetz
Die nächste BEA-Sitzung findet am 27.05.2024 als Online-Sitzung statt.
Wir freuen uns auf Sie.