Am 17. Februar 2025 fand unsere fünfte Sitzung des Bezirkselternausschusses (BEA) Marzahn-Hellersdorf statt. Thematisch haben wir uns über die Arbeit des Schulpsychologischen und Inklusionspädagogischen Beratungs- und Unterstützungszentrums (SIBUZ) Marzahn-Hellersdorf informieren lassen. Dabei lagen die Schwerpunkte vor allem auf der Vorstellung der Arbeit des SIBUZ, auf der Frage wie eine gelungene Schulhilfekonferenz aussehen kann und wir haben uns mit dem Konzept der Friedenstreppe vertraut gemacht.
Die Fachbereichsleiterin Schulpsychologie des SIBUZ, Angela Dietl-Jensen, erläuterte zuerst die umfassenden Beratungs- und Unterstützungsangebote für Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern und für die Schulen. Zu den zentralen Aufgaben gehören die Beratung und Begleitung in schulpsychologischen und inklusionspädagogischen Fragestellungen, die Kooperation mit Jugendhilfe-Einrichtungen zur bestmöglichen Unterstützung der Schülerinnen und Schüler sowie die Umsetzung der rechtlichen Vorgaben gemäß Berliner Schulgesetz (§ 107), das die schulpsychologische Beratung und Inklusionspädagogik regelt. Dabei stellte Angela Dietl-Jensen in den Vordergrund, dass es stets Ziel sei, gemeinsam mit Eltern, Lehrkräften, Psychologen und weiteren beteiligten Partnern die beste Lösung für ein Kind zu finden, damit es sich im Schulalltag wohlfühlen kann. Neben der Einzelfallberatung ist es auch Aufgabe des SIBUZ Lehrkräfte und Schulen bei psychosozialen Themen zu beraten. Das SIBUZ prüft derzeit, sein Angebot um unverbindliche, thematische digitale Eltern-Infoabende zu erweitern. Hierzu freut sich das SIBUZ über das Feedback der Eltern. Über den Link https://forms.gle/A6p58uTEWsTkApkU7 können Sie sich an der Umfrage zu dem neuen Angebot beteiligen.
Für Hilfeanfragen an das SIBUZ verwenden Sie am besten die zentrale Mailadresse
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . Weitere Informationen zur Arbeit, offenen Sprechstunde und Kontaktmöglichkeiten finden sich direkt auf der Homepage: https://www.berlin.de/sen/bildung/unterstuetzung/beratungszentren-sibuz/marzahn-hellersdorf/
Im Anschluss erläuterte uns die Leiterin des SIBUZ, Anke Seidenschnur, die verschiedenen Arten von Hilfekonferenzen zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern. Die Hilfekonferenz wird vom Jugendamt einberufen, um Unterstützungsmaßnahmen für betroffene Kinder zu planen. Die Helferkonferenz dient der Koordination zwischen schulischen Fachkräften und externen Unterstützern zur Abstimmung von Maßnahmen. Die Schulhilfekonferenz wird dagegen von der Schulleitung einberufen, um präventiv oder bei gravierenden Auffälligkeiten individuelle Fördermöglichkeiten zu besprechen. Insbesonder sollten Schulhilfekonferenzen dabei als Hilfestellung für Schülerinnen und Schüler wieder mehr in den Fokus genommen werden. Diese Treffen sollten alle an der Entwicklung eines Kindes beteiligte Personen an einen Tisch holen und den Blick nach vorne richten. Sie sollten explizit nicht dafür genutzt werden, Straf- oder Ordnungsmaßnahmen zu verhängen, sondern einem Kind mit gezielten Absprachen und Fördermaßnahmen die Möglichkeit zur Teilnahme am schulischen Leben einräumen. Schulhilfekonferenzen müssen durch die Schulleitungen einberufen werden. Die Kolleginnen und Kollegen des SIBUZ kommen dabei gerne beratend und als Beteiligte dazu.
Irina Weber, Koordinatorin für schulische Prävention im SIBUZ stellte im Anschluss noch das Konzept der Friedenstreppe als Methode zur gewaltfreien Konfliktlösung vor. Konflikte seien ein natürlicher Bestandteil des Lebens und tragen zur persönlichen Entwicklung bei. Die Friedenstreppe basiert auf einem meditativen Ansatz, bei dem zwei gleichberechtigte Partner (meist Schüler und Schülerinnen) mit Unterstützung einer neutralen Person eine Lösung erarbeiten. Sie nähern sich dabei Schritt für Schritt – ähnlich wie auf einer Treppe – an. Die Friedenstreppe als Möglichkeit zur Konfliktlösung kommt bereits in mehreren Schulen in Marzahn-Hellersdorf zum Einsatz.
Dank der ausführlichen Informationen des SIBUZ sind wir nun sehr gut informiert. Allerdings war die Zeit auch schneller verflogen als geplant.
Am Anschluss folgte daher noch der knappe Bericht der Referatsleitung der Außenstelle der SenBJF, Frau Braun über folgenden Themen:
- Für den Probetag zur Aufnahme an einem Gymnasium aufgrund eines Notenschnitts >2,2 ist alles soweit vorbereitet. Es gibt 136 Anmeldungen. Der BVG-Streik wird keine Auswirkungen auf den Probetag haben. Es wird für erkrankte Kinder und Nachmeldungen einen Nachholtermin geben. Über Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem 1. Probetag erfolgt ein ausführlicher Bericht in der nächsten Sitzung
- Es erfolgt eine neue Typisierung der Schulen ab dem neuen Schuljahr. Damit einher geht eine Erhöhung von Fördermitteln an mehreren Schulen in Marzahn-Hellersdorf, um den Herausforderungen des sozialen Umfelds mehr Rechnung zu tragen.
- Derzeit laufen die Personalbesetzungen für das kommende Schuljahr. Es gibt eine leicht erhöhte Anzahl an Bewerbungen von voll ausgebildeten Lehrkräfte aus anderen Berliner Bezirken. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf der Ausstattung der Schulen mit multiprofessionalen Teams liegen, das heißt neben den Lehrkräften sollen auch verstärkt Sozialarbeitende, Ergotherapeuten usw. im Schulalltag unterstützen.
Zu dem TOP Berichte aus den Gremien gab diesmal nur wenig zu berichten. Im BSB wurde vor allem gewählt. Der LEA beschäftige sich – wie schon der BEA in seiner Sitzung davor – mit Fragen rund um die Nutzung von KI. Berichtet wurde noch über eine Fachführung im neuen Gymnasium Kaulsdorf. Die Bauarbeiten hier liegen im Zeitplan. Derzeit erfolgt der Innenausbau und der Standort kann geplant zum kommenden Schuljahr bezogen werden.
Aus Zeitgründen erfolgte keine Vorstellung einer Schule mehr.
Im TOP Verschiedenes kamen erneut vor allem Fragen zum Thema Schulwegesicherheit auf. Dieses Dauerthema wird den BEA auch in Zukunft weiter beschäftigen.
Die nächste Sitzung des BEA findet am Montag, den 17.03.2025 als Onlinemeeting statt.